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Dienstag, 17. Januar 2012

Das Fitz Roy Massiv von El Chaltén

Der Fitz Roy ist mit seinen 3405 Metern über Meer der höchste Berg in El Chaltén. Seine Nachbartürme (Torres) sind alle kleiner, aber dennoch ein Traumziel für Bergsteiger aus aller Welt. Am Cerrro Torre spielte sich 1959 ein tragisches Bergsteigerdrama ab. Der Südtiroler Cesare Maestri und sein österreichischer Seilpartner Toni Egger bestiegen den bisher unbezwingbar geltenden Cerro Torre. Beim Abstieg wurde Egger von einer Eislawine in den Tod gerissen, mit ihm die Kamera und die Gipfelfotos. Es gab keine Beweise, dass sie oben waren, nur Maestris Behauptung. Die Geschichte klang zu unwahrscheinlich, um wahr zu sein. Alle Fakten sprachen gegen Maestri und er wurde als Lügner bezeichnet. Bis heute sind Anklagen und Vorwürfe nicht verstummt. War die „grösste Leistung des Alpinismus“ in Wahrheit der grösste Betrug? 

Nebst Bergsteigern kamen auch wir gewöhnliche Trekker in der eindrucksvollen Landschaft voll auf die Rechnung. Das sonst unberechenbare Wetter zeigte sich in diesen Tagen von seiner besten Seite. Unsere Weiterreise nach Norden verzögerte sich um einige Tage, da in der ganzen Region wieder einmal der Treibstoff  an den Tankstellen ausgegangen ist – und das in den argentinischen Sommerferien!

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Mittwoch, 11. Januar 2012

El Calafate und Gletscher Perito Moreno

Früh und bei schönstem Sommerwetter paddelten wir vom Lago Roca zum von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Gletscher Perito Moreno. Vom Kajak aus sah der mächtige Gletscher noch atemberaubender aus, als vom gegenüberliegenden Aussichtssteg. Als wir in sicherer Entfernung vom Gletscher herumpaddelten und die gigantischen Eiswände fotografierten, passte dies den Parkwächtern aber überhaupt nicht. Hier sei der Zugang mit dem Kajak verboten, behaupteten sie und verlangten, dass wir mit unserem Kajak zu ihnen in das Zodiak-Boot stiegen. Und sie brachten uns die rund 25 km zurück zu unserem Startplatz am Lago Roca. Ihre Anzeige nahmen wir gelassen entgegen, da sie uns keine Parkvorschriften zeigen konnten, die den Zugang über den Brazo Sur mit dem Kajak verbieten. Doch die Parkwächter verhielten sich jederzeit freundlich und korrekt. Und wir sparten dabei unsere Kräfte für die Rückfahrt. Nur schade, dass wir all die tollen Fotos vom Gletscher löschen mussten. Zum Glück war ein Luzerner Reisepaar, das wir später in El Calafate trafen, per Ausflugsboot zum Perito Moreno unterwegs und hat unseren Kajakausflug fotografiert.

Um unsere Fotogalerie wieder zu vervollständigen, fuhren wir am nächsten Tag mit dem Auto (wie alle anderen) zum Gletscher. Von den Aussichtsplattformen beobachteten wir während Stunden die gigantischen Eisformationen (60 m hoch und 4 km breit). Von Zeit zu Zeit krachten Eisblöcke von der Gletscherzunge in den See. Der Perito Moreno ist einer der ganz wenigen Gletscher auf der Welt, der noch wächst – bis zwei Meter pro Tag. Zur Ergänzung besuchten wir in El Calafate das neue und spannende Museum Glaciarium, Museo del Hielo.

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Sonntag, 1. Januar 2012

Ein gutes neues Jahr – Buen Año – Bonne année – Happy New Year

Euch allen Bloglesern wünschen wir ein erfolgreiches und interessantes neues Jahr. Gleichzeitig danken wir für euer Interesse an unseren Reiseberichten. Und wir freuen uns natürlich sehr, wenn wir gelegentlich etwas von euch hören.

Das erste Reisejahr schlossen wir mit einer dreitägigen Kajaktour auf dem Rio Serrano ab. Dieser grosse Fluss führt das Wasser von mehreren Gletschern des Nationalparks Torres del Paine in den Fjord Ultima Esperanza. Aufgrund des starken Windes am ersten Tag mussten wir die Tour unterbrechen und campierten am Flussufer. Von weitem sahen wir die dunklen Rauchwolken, die vom riesigen Brand stammten, der innert vier Tagen 13‘000 Hektaren Wald des Parks Torres del Paine zerstörten. Später vernahmen wir, dass die Besucher evakuiert und der Park für unbekannte Zeit geschlossen wurden. Eine katastrophale Situation für die Natur und für die vom Tourismus lebende Region.

Am Nachmittag des zweiten Tages liess der Wind nach und wir paddelten mit Rückenwind zügig flussabwärts. Am Silvestermorgen statteten wir dem Serranogletscher noch einen Besuch ab (siehe Bild unten). Anschliessend demontierten wir unser Faltkajak und fuhren mit dem „Cutter 21 de Mayo“ den ganzen Fjord bis Puerto Natales zurück. Mit köstlichen Pizzas aus der Bratpfanne und gutem chilenischem Wein verwöhnten uns Laura und Heiri aus Steffisburg bis ins neue Jahr. Wohin führt unsere Reise wohl im neuen Jahr?