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Mittwoch, 30. Oktober 2013

Vom Pazifik zurück in die Berge

Beim Isthmus von Tehuantepec, der schmälsten Stelle von Mexiko, wechselten wir innerhalb eines halben Tages von der Golf- an die Pazifikküste. In den anschliessenden drei Wochen genossen wir ein paar der schönsten Strände Mexikos: Zipolite, Puerto Escondido, Acapulco. Auch wenn wir selbst keine Wellensurfer sind, war allein das tagelange Zuschauen an der legendären Mexican Pipeline in Puerto Escondido ein Genuss. Zum Schwimmen sind diese riesigen Wellen aber zu gefährlich. Zum Glück fanden wir in der Nähe eine geschützte Bucht mit kleinem Strand. Nebst dem Strandtourismus gibt es auch einige wertvolle Umweltschutzprojekte, zum Beispiel in La Ventanilla eine Brutstation für Krokodile und in Mazunte das Mexikanische Schildkrötenzentrum.

Video: Surfen in Puerto Escondido

Acapulco ist nicht mehr die bekannte Partystadt oder Perle am Pazifik von früher. Hohe Kriminalität, Probleme mit Abfall- und Abwasserbeseitigung sind nur einige Stichwörter. Ein Umweg über Acapulco hätte sich kaum gelohnt. Aber da wir schon einmal da waren, wollten wir mindestens die bekannten Klippenspringer sehen. Und nachher begann es tagelang wie aus Kübeln zu regnen und es gab Alarm wegen Hurrikan „Raymond“. Doch alles verlief relativ glimpflich. Die Gegend von Acapulco wurde bereits ein Monat früher vom Hurrikan „Manuel“ schwer getroffen.

Video: Klippenspringer in Acapulco

Genug vom feuchtheissen Klima an der Küste, fuhren wir nach Taxco, in die Berge des Bundesstaates Guerrero. In der auf einem steilen Hang liegenden, von Bergen und Felsen umgebenen Kolonialstadt gab es früher unglaublich reiche Silbervorkommen. Silber selbst wird heute nicht mehr abgebaut, aber in Taxco wimmelt es von Silbergeschäften. Franz wollte aber trotzdem kein günstiges Silberhalsketteli! Ganz in der Nähe stiegen wir in die beeindruckenden Cacahuamilpa-Höhlen, bis zu 82 m hoch und 2 km lang, voller atemberaubender Stalaktiten und Stalagmiten. Mit grosser Fantasie wies uns die Führerin auf auffällige Formen im Gestein hin (Weihnachtsmann, Elefant, Indianer, Liebespaar usw.).

In Valle de Bravo trafen wir rechtzeitig zum Festival de las Almas ein. Während einer Woche traten jeden Abend nationale und internationale Musiker und Tanzgruppen auf. Die Bühnen befanden sich mitten in der hübschen Kolonialstadt und der Zutritt zu allen Aufführungen war gratis. Für uns eine Supergelegenheit, die mexikanische Kultur zu geniessen. Unser Stellplatz befand sich an einem reizvollen Stausee und wir packten unser Kajak wieder einmal aus. Vor dem Frühstück eine Ausfahrt auf dem spiegelglatten See – ein Genuss. Und… hier trafen wir nach fast zwei Monaten die ersten Reisenden mit Wohnmobil an, zwei junge Paare aus Argentinien!

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