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Samstag, 21. Mai 2011

Abschied von Uruguay

Eigentlich wollten wir Uruguay in nordwestlicher Richtung rasch durchqueren. Aber immer wieder stiessen wir auf interessante und schöne Orte. Und dann blieben wir halt meistens ein paar Tage: Quebrada de los Cuervos, Vallee Edén, Termas Guaviyu und Bella Union. Beim Thermalbad Guaviyu trafen wir auf Helmut und Ingrid aus Deutschland. Sie sind mit ihrem Castillo verde bereits seit sechs Jahren in Südamerika unterwegs und denken überhaupt noch nicht ans Aufhören mit ihren bald siebzig Jahren. Da müssen wir ja nicht so pressieren und können die Reise ruhig angehen! Nume nöd jufle…

Nach über einem Monat in Uruguay verliessen wir bei Bella Union das Land mit vielen schönen Erinnerungen – ein kleines Land mit sehr gastfreundlichen Leuten. Weiter gings achtzig Kilometer durch Brasilien und noch am gleichen Tag überquerten wir die Grenze nach Argentinien. 

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Samstag, 14. Mai 2011

Drei Generationen Schweizer in Uruguay

Vom WIFI an der ANCAP-Tankstelle profitierend, waren wir konzentriert mit der Aktualisierung unseres Blogs beschäftigt, als uns Eduard Huber auf Deutsch ansprach. Nur er und sein 91-jähriger Vater würden in Treinta y Tres Deutsch sprechen. Er hatte uns am kleinen Schweizerkreuzkleber am Wohnmobil erkannt. Sein Vater sei 1947 von der Schweiz nach Uruguay ausgewandert und habe später einen Bauernhof erworben. Die Mutter von Eduard stammte aus Deutschland. Deshalb wurde in der Familie viel Deutsch gesprochen. Eduard lud uns spontan ein, ihn und seine Familie zu besuchen. Sie betreiben die einzige Milchfarm in der Region mit 200 Kühen auf rund 300 Hektaren Land. Der momentane Milchpreis mit 40 Cents (U$) sei sehr gut. Sein Sohn Hermann studiert Agronomie in Montevideo und geht demnächst als Praktikant nach Neuseeland. Der Grossvater lebt selbständig in seinem eigenen Haus im hinteren Teil der Farm. Trotzdem ist er über das Weltgeschehen bestens informiert. Er stehe jeden Tag um fünf Uhr auf und lese zuerst die Online-News der Neuen Zürcher Zeitung und Tagesanzeiger im Internet (im Alter von achtzig Jahren erlernt). In reinem Zürcher Dialekt – obwohl er nie mehr in der Schweiz war – berichtete er uns aus seinem interessanten Leben. Typisch für diese kühlere Jahreszeit sei das langsam brennende Eukalyptusholz im Cheminée, das erst im Frühjahr wieder verlöschen werde. In diesem Umfeld und dem weitem Blick über das Land geniesst er zufrieden den Lebensabend. Zum Abschied gab er uns noch ein paar gute Weisheiten mit auf die Reise. 

Samstag, 7. Mai 2011

Treinta y Tres – die Heldenstadt

Kurz vor der brasilianischen Grenze verliessen wir das Küstengebiet und der Weg führte uns auf 70 Kilometern über eine relativ gute Naturstrasse nach Lascano. Schon bald stiessen wir auf echte Gauchos mit ihren Viehherden. Viele Vögel, Nandus (ein straussähnlicher Vogel) und sogar Rehe veranlassten uns zum Anhalten. Auf diesem riesigen, flachen Weide- und Getreidegebiet hat es anscheinend Raum für alle. Weiter geht’s auf geteerten Strassen nach Treinta y Tres, die nach den dreiunddreissig Helden benannt ist, die für die Unabhängigkeit Uruguays gekämpft haben. Im örtlichen Park am Rio Olimar ist der Camping sogar gratis. Leider verpassten wir das bekannte Folklorefestival, das jedes Jahr in der Osterwoche stattfindet. Noch waren die Temperaturen am Tag über zwanzig Grad warm und wir unternahmen hier den ersten Ausflug mit unserem weit gereisten Kajak auf dem viel besungenen Rio Olimar.

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Parque Nacional de Santa Teresa

Nach fast einer Woche verliessen wir Montevideo bei Regen in östlicher Richtung. Nur kurz hielten wir in Punta del Este an, dem nobelsten Ferienort der Reichen und Schönen Südamerikas. Weiter reisten wir der Atlantikküste mit endlosen Sandstränden und Lagunen entlang. Die Ortschaften wurden immer kleiner und ruhiger. In Punta del Diablo übernachteten wir auf dem Dorfplatz des reizvollen Fischerortes. Nur ein paar Kilometer weiter stiessen wir am nächsten Tag auf den Parque Nacional de Santa Teresa. In diesem schönen Park am Meer befindet sich der grösste Camping von Uruguay. Zu dieser Jahreszeit übernachteten aber nur noch Einzelne zwischen den riesigen Eukalyptusbäumen und Palmen. Viele grüne Papageien und andere Vögel sorgten für die spannende Unterhaltung in diesen vier Tagen. Die einsamen Strände luden uns zum Walken ein. In der nahe gelegenen Laguna Negra schien das Wasser tatsächlich schwarz und der weisse Sand ergab ein krasser Kontrast dazu.

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