Eine
weitere traurige Geschichte ist die Vertreibung der Acadiens aus den heutigen
Provinzen Nova Scotia, New Brunswick und Prince Edward Island im Jahr 1755. Sie
gehörten zu den ersten französischen Siedlern in diesem Gebiet. Durch die
ständigen Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich über die
Vorherrschaft in Europa, aber auch auf dem neuen amerikanischen Kontinent,
gehörten sie abwechslungsweise zu den Gewinnern oder Verlierern. Im Jahr 1755 wurden
rund 7000 Acadiens nach Frankreich und in die USA (z.B. Louisiana) deportiert,
andere flohen nach Québec. Ihre Land, Hab und Gut wurde konfisziert oder
angezündet. Etwa zehn Jahre später kehrte ein Teil wieder zurück und fing
wieder von vorne an. Es entstanden starke Dorfgemeinschaften mit katholischer
Tradition, Kultur und französisch-akadischer Sprache. New Brunswick, die
Provinz mit dem höchsten akadischen Bevölkerungsanteil, wurde 1960 offiziell zweisprachig,
als einzige Provinz Kanadas. Die akadischen Dörfer erkennt man an den vielen
blau-weiss-roten Flaggen mit gelbem Stern. In Point d’Église (Nova Scotia) konnten
wir ihre Kultur und Sprache an einer akadischen Musikveranstaltung mit einer Gastgruppe
von Louisiana auf eindrückliche Weise miterleben.
Und
sonst genossen wir endlose Küstenabschnitte mit gewaltigen Gezeiten, allgegenwärtiger
Fischerei, nicht enden wollender Wälder, gedeckten Holzbrücken, Wanderungen,
Kajakfahrten, Verpflegung vom Lagerfeuer – nicht viel Spektakuläres halt, aber
uns gefiel es sehr. Nun ging’s in den nächsten paar Wochen langsam zurück nach
Québec – langsam nach Hause…