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Samstag, 23. Februar 2013

Costa Rica – Schwerpunkt Tourismus

Sobald man die Panamericana, die wichtigste Durchgangsstrasse durch Süd-, Mittel- und Nordamerika, verlässt, nimmt die Strassenqualität in Costa Rica rapide ab. Obwohl das Land hinsichtlich Tourismus viel zu bieten hat, liegt ihr Schwerpunkt eindeutig nicht im Strassenbau. Zuerst besuchten wir den Nationalpark Corovado auf der Halbinsel Osa. Für die rund 40 km von Puerto Jimenez nach Carate benötigten wir doch etliche Stunden. Aber die Fahrt lohnte sich. Noch bevor wir den Park erreichten, begrüssten uns die farbigen Papageien und Brüllaffen auf den Bäumen. Nach einigen Tagen fuhren wir über den höchsten Punkt der Panamericana beim Cerro Buena Vista (3335 m) nach San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt hat man schnell gesehen und wir setzten die Reise über eine abwechslungsreiche Route über Zarcero und Fortuna zum Vulkan Arenal fort. Zu diesem Zeitpunkt verhielt er sich ruhig.

Dem Stausee Arenal entlang werden die Touristen auch von Schweizer und Deutschen Auswanderern verwöhnt. Ein kleines Stück Schweiz mitten in den Bergen von Costa Rica hat der Nidwaldner Franz Ulrich geschaffen: Eine Bergbahn mit Lok, Wagen und Schienen aus dem Waadtland, selbst gebauten Tunnels und Viadukten. Aber auch die kleine Kapelle, der Bauernhof, die Simmentaler Kühe und ein Dreh-Restaurant à la Schilthorn sollen Heimweh-Schweizer und andere Touristen anlocken. Der Schweizer Wurst-Käse-Salat schmeckte uns vorzüglich.
Den Nebelwald Monteverde und den tropischenTrockenwald von Santa Rosa trennen nur etwa hundert Kilometer Luftlinie. Beide liegen im kleinen Costa Rica. Aber die unterschiedliche Vegetation ist frappant. Etwas nördlich davon liegt ein weiteres kleines Paradies. Etwas ausserhalb von La Cruz liegt die Finca Cañas Castillo von Agi und Guido Sutter, die vor 15 Jahren vom Kanton St. Gallen hierher ausgewandert sind. Hier konnten wir mehr Tiere beobachten als in allen Parks zuvor (siehe Fotos). Sehr lehrreich waren auch die ausgeschilderten Naturlehrpfade auf ihrer Finca. Von hier sind es nur noch einige Kilometer bis zum Grenzübergang nach Nicaragua.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Panama – Fahren auf schönen Strassen

Dank dem geschenkten Reiseführer von Susanne und Ernest, stellten wir fest, dass es neben dem Panamakanal noch mehr Sehenswertes in diesem Land gibt. Früh am Sonntagmorgen startete der internationale IronMan Panama 2013 mit dem Schwimmen ganz in der Nähe unseres Stellplatzes. Anschliessend führte die Radrennstrecke zweimal an unserem Reisemobil vorbei. Bekanntlich wird man vom Zuschauen nicht müde und so brachen auch wir zu unserer nächsten Etappe, zur Halbinsel Azuero, auf. Hier besuchten wir einige der schönsten Strände, nachdem wir auf der Plaza von Las Tablas die Nacht verbrachten: Playa El Toro, Playa Venado und Playa Guánico Abajo. Noch nicht genug – die Playas Las Lajas und La Hermosa in Boca Chica folgten.

Nun ging die Fahrt nach Boquete, ein touristischer Treffpunkt am östlichen Fusse des nicht mehr aktiven Vulkans Barú (3475 m). Die kühleren Nächte verhalfen uns zu einem tiefen Schlaf im Parkplatz-Garten des Hotel Fundadores. Mit Brigitte und Lukas nahmen wir am nächsten Tag den „Sendero Los Quetzales“ unter die Füsse. Nach dem langen Strandleben genossen wir den kühlen und steil ansteigenden Wanderweg im dichten Wald. Den berühmten Vogel Quetzal sahen wir leider noch nicht. Auf der Westseite des Barú fuhren wir nach Cerro Punta hinauf und stiessen kurz vorher auf den kleinen Ort Nueva Suiza (neue Schweiz). Die Gegend wurde anscheinend von Schweizern und Ex-Jugoslawen besiedelt. Auf über zweitausend Meter werden Kaffee, Bananen, Erdbeeren und Gemüse angebaut. Die Gegend ist auch für die Vogelvielfalt bekannt. Dementsprechend begegnet man zahlreichen Touristen aus der ganzen Welt.
Positiv zu erwähnen sind die ausgezeichneten Strassen in Panama. Sogar jedes kleine Strässchen zu einem Strand oder Park war asphaltiert. Die kurvenreiche Strasse durch die sehr attraktive Landschaft zum kleinen Grenzübergang Rio Sereno/Sabalito nach Costa Rica war keine Ausnahme. Da am Wochenende am Zoll von Costa Rica in Sabalito keine Privatfahrzeuge abgefertigt und keine Autoversicherungspolicen verkauft werden, waren wir gezwungen, den wichtigsten Grenzübergang Paso Canoa anzusteuern. Wir wollten nicht zwei Tage bis Montag warten. Die Ausreise von Panama verlief wesentlich rascher als die Einreise drei Wochen vorher in Colón!

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Freitag, 1. Februar 2013

Mit vollen Segeln nach Panama

Die 7-tägige Segeltour mit zwölf Passagieren und einer hilfsbereiten und sympathischen Crew, mehreren Aufenthalten und Übernachtungen in Hängematten auf San Blas Inseln war ein einmaliges Erlebnis. Nur die ersten beiden Tage auf See waren schwierig und wir haben viel gekotzt! Das war schnell vergessen, denn die San Blas Inseln sind ein Paradies in der Karibik…

Unser Segelboot „Luka“ ankerte heil in Panama, genauer in Portobelo und dann ging’s per Bus nach Colón. Als wir am Samstagnachmittag endlich vor dem Seabordbüro standen, um die Fahrzeuge in Empfang zu nehmen, hatten diese die Tür für das Wochenende bereits seit einer Stunde geschlossen. Im vermüllten Colón wollten wir nicht bleiben und so beschlossen wir, mit dem Expressbus zum 75 km entfernten Panama City zu fahren. Wir benützten den Sonntag, um die riesigen Kontraste der Alt- und Neustadt zu bestaunen. Und wir hätten nie gedacht, dass Schiffsschleusen so spannend sein können: Die Schiffe auf dem Panamakanal müssen in je drei Schleusen 26 m Höhe hinauf und wieder hinunter, bevor sie im Pazifik, beziehungsweise in der Karibik weiterfahren können. In Miraflores beobachteten wir sechs Stunden lang den Schleusenbetrieb. Höhepunkt war die erstmalige Panamakanalfahrt eines der grössten und bekanntesten Kreuzfahrtschiffe – die „Queen Elizabeth“.
Während die beiden Brigtte ein Shoppingcenter besuchten, fuhren Franz und Lukas am Montagmorgen mit dem Bus nach Colón zurück. Um 9.30 Uhr begann dann der Stempelsammelmarathon beim Seabordbüro, und weiter zum Zoll, zum Autoversicherer, zurück zum Zollbüro eins, zwei drei, dann Hafenbüro eins, zwei, drei, vier usw., alles natürlich ohne Hafenagent. Lukas zählte und fotografierte fünfzehn verschiedene Zwischenstationen. Es schien, als hätten sie kürzlich das Prozedere geändert oder alle Bürofrauschaften ausgewechselt, so unbeholfen stellten sie sich an. Mehrfach wurden die zahlreichen kopierten Formulare geordnet, gebosticht, kontrolliert, wieder auseinandergenommen, neu geordnet wieder gebosticht und so weiter und so fort… Kurz vor 17.00 Uhr erreichten sie endlich das Ziel und fuhren mit unseren unbeschädigten und nicht ausgeraubten Sprintern glücklich aus dem Hafengelände!
Anschliessend verbrachten wir einige ruhige Tage – wieder in unserem Reisemobil – neben dem Balboa Yacht Club in Panama City und planten unsere Weiterreise Richtung Norden.
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