Sprache

Freitag, 23. März 2012

Deutsche und Schweizer in Chile

Mit einer weiteren Fähre verliessen wir Chiloé und fuhren anschliessend nach Puerto Montt. Mitte des 19. Jahrhunderts kamen viele deutsche Auswanderer hierher und gründeten die Stadt. Auch in der nördlichen Umgebung um den Lago Llanquihue entdeckt man vieles, das an Mitteleuropa erinnert: Hügelige Gegend, Häuser mit spitzen Giebeln, Schindeldächern, Balkone und Blumengärtchen. Überall wird leckerer „Kuchen“ angeboten. Nicht zu übersehen ist der 2652 Meter hohe Vulkan Osorno: Kegelförmig mit einem Kragen aus Eis und Schnee. Dank Matthias aus der Schweiz konnten wir in Petrohué eine grosse, grillierte Forelle aus dem Lago Todos los Santos geniessen. In Osorno besuchten wir Eveline und Michael. Die Beiden aus St. Gallen  unterrichten an der Deutschen Schule und wir erfuhren beim gemütlichen Nachtessen viel Interessantes über die schweiz- und deutschstämmige Bevölkerung in dieser Region.

Bilder

Mittwoch, 21. März 2012

Chiloé – alles aus Holz

Die Fahrt mit der Fähre Naviera Austral nach Quellón dauerte vier Stunden. Die Insel ist ebenfalls bekannt für ergiebige Regenfälle. Wir erlebten aber ausnahmsweise zehn fast trockene Tage. In Cucao - beim Nationalpark Chiloé gelegen – erkundeten wir See, Fluss und die Pazifikküste mit unserem Kajak (gestärkt durch Camper-Pizzas aus der Bratpfanne, siehe die Bilder dazu!). Nicht nur Häuser, auch die Kirchen von Chiloé wurden aus Holz gebaut und wurden in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Auf der schönen Insel Quinchao – gegenüber von Dalcahue – gab es einige besonders eindrückliche Holzkirchen.

Bilder

Montag, 5. März 2012

Carretera Austral 2

Plötzlich stiessen wir in der Region Aysén auf Strassensperren mit brennenden Pneus. Das Motto: „Ti problema es mi problema“! Die Bevölkerung dieser Region war ganz allgemein unzufrieden und forderte zum Beispiel bessere Strassen, Schulen, Gesundheitsversorgung, tiefere Treibstoff- und Lebensmittelpreise. Alle paar Stunden wurden die Sperren aufgehoben und man konnte bis zur nächsten Sperre weiterfahren.

Immer wieder stiessen wir auf Nationalparke, Naturreservate, typische Pionierdörfer: Rio Simpson, Nationalpark Queulat, Puerto Puyuhuapi (1935 von Sudetendeutschen gegründet), La Junta, Lago Rosselot, Termas la Sauce, Raúl Marín Balmaceda, Gletscher Ventisquero Yelcho, Lago Yelcho, Termas El Amarillo und schliesslich Chaitén. Diese Ortschaft von viertausend Einwohnern wurde 2008 und 2009 vom nur 10 km entfernten Vulkan zum grössten Teil zerstört. Der Staat wollte Chaitén aufgeben und an einem anderen Ort wieder aufbauen. Die Bevölkerung wehrte sich aber, verbesserte den Flusslauf des Rio Blanco und begann Häuser sowie Strassen zu renovieren. Ein steiler Wanderweg führte uns zum Vulkankrater. Leider regnete es stark und Wolken verdeckten die Sicht. Die gewaltigen Zerstörungen am Regenwald durch meterdicke Asche wirkten deprimierend.

In dieser Region befindet sich der Pumalín Park, das grösste private Naturschutzgebiet der Welt, das der amerikanische Multimillionär Douglas Tomkins und seine Frau geschaffen haben. Pumalín gehört zu den schönsten Parks in ganz Chile und die Infrastruktur ist vorbildlich. Zwangsläufig regnete es halt häufig im Regenwald, bis 6000 mm pro Jahr. Da gehören nasse Schuhe und Kleider dazu. Allerdings ist die Vegetation unglaublich üppig und grün. Dazu gehören zum Beispiel die riesigen, über tausendjährigen Alercen.

Für uns war die Carretera Austral in Caleta Gonzalo zu Ende. Für diese sehr abwechslungsreiche Route und die zahlreichen Abstecher nach links und rechts liessen wir uns rund fünf Wochen Zeit. Von Caleta Gonzalo fuhren wir nach Chaitén zurück und nahmen die Fähre nach Quellón auf der Insel Chiloé.

Bilder