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Sonntag, 20. Januar 2013

Kolumbien – Adios Südamerika

Nach Weihnachten verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Laura und Heiri, die ihre Reise nach Süden fortsetzen, im April in Montevideo verschiffen und in die Schweiz zurückkehren. Ohne uns gross abzusprechen, kreuzten sich unsere Wege in diesem grossen Kontinent mehrmals. Jedes Mal verbrachten wir eine schöne und interessante Zeit zusammen. Wir verliessen Ecuador und reisten zum zweiten Mal nach Kolumbien. Erste Station war der Wallfahrtsort Las Lajas. Weiter ging’s in das Zentrum des kolumbianischen Kaffeeanbaus. Auf der schön gelegenen Hacienda La Serrana in Salento verbrachten wir den Jahreswechsel mitten in den Kaffeeplantagen. Vor hier aus besuchten wir das Valle de Cocora mit den bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen, ritten zum Wasserfall und lernten auf der Finca Don Elias einiges über den biologischen Kaffeeanbau. Im Touristenort Salento erlebten wir die kolumbianische Festtagsstimmung mit viel Jubel, Trubel und lauter Musik.
 
Die 2,5 Millionenstadt Medellin stellt ein starker Kontrast zur grünen Kaffeezone dar. Der Ruf als gefährlichste Stadt der Welt mit dem bis in die 90er-Jahre bekannten und berüchtigten Drogenkartell Medellin entspricht aber nicht mehr der Realität. Die moderne und saubere Metro und zwei spektakuläre Seilbahnen verbinden arme Wohnviertel mit den superreichen Stadtteilen. Wir schliefen im Reisemobil auf dem eingezäunten Parkplätzchen neben dem Hostal Casa Blanca. Zwei Tage Grossstadt waren uns genug und wir fuhren wieder ins Grüne, an den Stausee El Peñol-Guatapé. Vom 200 Meter hohen Granitmonolithen – erreichbar über 700 Treppenstufen – hatten wir eine phänomenale Rundsicht auf die riesige Insellandschaft. Der Camping in Guatapé war ideal, um einige der zahlreichen Buchten mit dem Kajak zu erkunden und zu Fuss die typischen ornamental gestalteten Zementsockeln an den Häusern zu bestaunen.
In Cartagena erreichten wir nach 22 Monaten unseren letzten Etappenort in Südamerika. Da keine Strasse nach Mittel- und Nordamerika führt, verschifften wir unser Wohnmobil. Zusammen geht’s einfacher und günstiger – wir trafen in Cartagena Brigitte und Lukas aus Fehraltorf, die ebenfalls einen Sprinter fahren und nach Mittelamerika wollten. Mit Hilfe des kompetenten Agenten Luis Ernesto La Rota meisterten wir die Zoll- und Hafenformalitäten rasch und nervenschonend. Natürlich hofften wir, dass die beiden Fahrzeuge auf einem Flat Rack unbeschädigt und vollständig im Hafen Colón, Panama ankommen. Unterdessen genossen wir die attraktive Altstadt Cartagenas an der Karibik, die von einer eindrücklichen Festungsanlage geschützt wird.
Am 20. Januar 2013 verliessen wir Cartagena – und damit auch Südamerika – auf dem Segelboot „Luka“ und folgten unseren Reisemobilen auf diese Weise nach Panama.
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