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Samstag, 26. November 2011

Ushuaia – die Stadt am Ende der Welt

Am 7. November 2011 kamen wir in Ushuaia, Feuerland, an. Ushuaia ist die südlichste Stadt der Welt und liegt direkt am Beagle-Kanal. Das „Fin del Mundo“ wird im Tourismus überall als Werbung benutzt. Am nächsten Tag besuchten wir den Nationalpark Tierra del Fuego zum ersten Mal und fuhren bis zum Ende der Ruta 3 in der Lapataia Bucht. Das Eintrittsticket war jeweils nur für drei Tage und zwei Nächte gültig. Nachdem die Tagestouristen abreisten, war man fast allein auf romantischen Campingplätzen. Hier genossen wir die grüne Umgebung mit dichten Wäldern, klaren Seen und sprudelnden Flüssen – ideal für schöne Kajaktouren auf dem Lago Roca. Eine willkommene Abwechslung zur Strauch- und Wüstensteppe, die wir vorher während mehreren Tausend Kilometern durchquerten. Eigentlich stand der Sommer vor der Tür, aber hier in Ushuaia merkte man nicht viel davon. Die Witterung war sehr wechselhaft. Jeden Tag erlebten wir das ganze Wetterprogramm: Sonne, Wolken, Regen, Schneegestöber, Windböen, aber es gab auch windstille Perioden.

Die Stadt Ushuaia ist die Hauptstadt der Provinz Feuerland und zählt rund 65‘000 Einwohner. Die Stadt lebt vom Tourismus und ist Ausgangspunkt für teure Antarktiskreuzfahrten. Wir verzichteten aus ökologischen Überlegungen, da die Antarktis eines der sensibelsten Ökosysteme ist und leicht zu schädigen sei. Die weite Reise in den Süden lohnte sich aber auch so. Nebst dem schönen Nationalpark gab es auch einige interessante Museen, zum Beispiel im legendären Gefängnis „Presidio“ oder wir bummelten durch die Avenida San Martin. Zufrieden reisten wir nach fast vier Wochen vom Ende der Welt nach Südchile weiter.

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Samstag, 5. November 2011

Von den Pinguinen zum versteinerten Wald

Der Atlantikküste entlang befinden sich einige Reservate, wo wir Magellanpinguine beim Brüten beobachteten. Unterwegs trafen wir auch oft auf Guanakos, Schafe und Pferde. Bei Trelew machten wir einen Abstecher nach Gaiman, wo sich vor rund 150 Jahren Siedler aus Wales niederliessen. In Camarones wagte sich die erste Schulklasse bereits ins noch kalte Meer. In der Region von Comodoro Rivadavia wird Erdöl gefördert. Auf der Plaza von Caleta Olivia weist eine riesige Statue mit einem Petrolier darauf hin. Wir glaubten es kaum, die Tankstellen dieser Stadt hatten an diesem Tag kein Diesel mehr – vielleicht „mañana! Die Kraftstoffknappheit in Argentinien fiel uns schon mehrmals auf. Deshalb füllen wir den Tank bei jeder Gelegenheit wieder auf.

Etwa 200 km südlich von Comodoro Rivadavia zweigt eine Schotterpiste (50 km) zum Bosque Petrificado (versteinerter Wald) ab. In diesem Park, wo vor 150 Millionen Jahren riesige Bäume wuchsen, besuchten wir ein einzigartiges Naturdenkmal. Damals wurden nach starken Vulkanausbrüchen die Wälder vollkommen mit Asche zugedeckt. Später infiltrierte Wasser, angereichert mit Mineralien der Vulkanasche, in alle Kapillaren und feinsten Hohlräume des Holzes. Die Kristallisierung bewirkte, dass die ursprüngliche Struktur des Holzes und Baumes genau nachgebildet wurden. Dieser langwierige Prozess wird als Versteinerung bezeichnet. Mit der Zeit kamen durch Erosionen ein Teil der versteinerten Bäume wieder zum Vorschein. Andere dagegen liegen noch immer begraben unter der Erde. Im Vergleich zu dieser unendlichen Vergangenheit erschien uns unser Alter doch sehr bescheiden.

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