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Samstag, 24. Mai 2014

Riesige Nationalparks, Geysire und Wildtiere

Der Yellowstone Nationalpark allein besitzt fast einen Viertel der Ausdehnung der Schweiz. Zwei etwas weniger bekannte Nationalparks liegen in der Nähe: der Grand Teton südlich und der Glacier Nationalpark etwas weiter im Norden an der Grenze zu Kanada. Hauptattraktion des Yellowstone Parks sind Geysire und heisse Quellen. Aber sehr fasziniert waren wir von den vielen freilebenden Wildtieren in allen drei Parks. Da in den Bergen im Mai noch viel Schnee lag, waren die Tiere auf der Nahrungssuche in tiefergelegenen Weiden. Sicher ein Grund, warum wir in den letzten zwei Wochen so viele Tiere in freier Natur beobachten konnten. Am Anfang waren wir noch überrascht, in weiter Entfernung einen Bison zu sehen. Später trafen wir eine ganze Herde mit neugeborenen Kälbern mitten in Mammoth Hot Springs und auf dem Camping an.

In diesem Ort hatten wir auch unser erstes persönliches Bärenerlebnis. Nach einer Wanderung zu den Biberteichen kehrten wir auf einem kleinen Wanderweg zum Camping zurück. Plötzlich entdeckten wir eine Bärenmutter mit zwei Jungen bei einer Tanne, nur etwa zehn Meter von unserem Weg entfernt und nur wenige Meter oberhalb des Campings. Wir blieben sofort stehen, unsere Distanz zu den Bären war höchstens vierzig Meter. Also, was machen wir jetzt? Der offizielle Sicherheitsabstand zu Bären und Wölfen beträgt hundert Yards oder 91 Meter. Überall wird man informiert und gewarnt, wie man sich bei Kontakten mit Bären verhalten soll. Wir machten uns durch lautes Reden und Stampfen mit den Schuhen auf uns aufmerksam. Die Bärenmutter schaute nur kurz auf und kümmerte sich um ihre zwei putzigen Jungen. Wir zogen uns langsam zurück und machten einen Umweg durch die Büsche. Da an diesem Tag noch kein Mensch auf diesem kleinen Weg unterwegs war, wusste im fast vollen Camping niemand, dass sich Bären in der Nähe aufhielten. Wir informierten die Ranger und sie sperrten sofort den Weg. In sicherer Entfernung bildete sich rasch eine grössere Gruppe Beobachter mit Kameras und Feldstecher. Der anwesende Ranger beurteilte die Situation als relativ ungefährlich, solange der Sicherheitsabstand eingehalten wurde. Nach vielen Fotos zogen sich die Leute zurück – und die Bären vermutlich auch. Am nächsten Morgen waren sie verschwunden.
Langsam fuhren wir durch die reizvolle, schwachbesiedelte Landschaft Montanas und näherten uns dem Glacier Nationalpark, der direkt an den kanadischen Waterton Lakes Nationalpark grenzt. Hier begegneten wir unserem ersten Elch. Vor zwei Tagen überquerten wir die Grenze auf der Chief Mountain International Strasse nach Kanada. Einzig das Campingfeuerholz aus den USA durften wir wegen der „Dutch Elm Disease“ nicht nach Kanada mitnehmen. Da wir keine Waffen, Sprengstoff, Feuerwerk oder andere lebensbedrohende Gegenstände mitführten, war der Grenzübertritt rasch und freundlich erledigt. Der dreimonatige Aufenthalt in den USA hat uns sehr gefallen, aber jetzt freuen wir uns auf die Zeit in Kanada und später Alaska.

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