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Donnerstag, 27. Februar 2014

Baja California – auf der langen Halbinsel Richtung USA

Will man die zweitgrösste Halbinsel der Welt in ganzer Länge erleben, muss man von La Paz zuerst 220 km südwärts nach Cabo San Lucas fahren und von hier sind es dann offiziell 1714 km bis zur USA-Grenze. Da trafen wir viele Kanadier und Amerikaner, die ihren kalten Winter lieber im Süden verbringen, entweder in der Luxusvilla, mobil im riesigen Motorhome oder auch viel einfacher im alten VW-Bus – alle sind vertreten. Entsprechend hört man vor allem Englisch, dafür weniger Spanisch. Grundsätzlich herrscht Ferienstimmung auf der Baja. Wir haben viele interessante Reisende mit Wohnmobilen aus anderen Ländern getroffen. Unter anderen den Franzosen Marc Parez, der seit sieben Jahren mit seinem gelben Renault 4x4 Expeditionsfahrzeug unterwegs ist. Die wunderbaren, einsamen Strände laden zum freien Campieren ein. In keinem anderen Land war das für uns bis jetzt in dieser Form möglich. Ausgiebig haben wir die letzten Wochen genossen: Baden, mit Marc auf Kajaktouren einem Schwarm Delfine begegnen, Seehunde beobachten, frische Fische und Muscheln geniessen. Und wieder einmal an nächtlichen Lagerfeuern die Welt in allen Sprachen verbessern!.. 

Die Walbeobachtung zwischen Januar und März ist ein weiterer touristischer Anziehungspunkt. Die Wale kommen zum Kalben von Alaska in die wärmeren Gewässer von einigen Buchten der Baja California. Wir entschiedenen uns für die Bucht hinter den Dünen von Puerto López Mateos. Schon nach kurzer Bootsfahrt trafen wir auf einen riesigen Grauwal mit ihrem Jungen. Interessiert näherten sich beide dem Boot und liessen sich sogar berühren – ein eindrückliches Erlebnis. 

Die zahlreichen Missionskirchen in Baja haben eine fragwürdige Geschichte. Sie wurden im 17. Jahrhundert von Missionaren errichtet und sollten den Indigenen eigentlich das Seelenheil bringen. Stattdessen schleppten sie von Europa Krankheiten ein. Die Bevölkerungszahlen gingen in der Folge zurück, die Missionen wurden aufgegeben und stehen heute teilweise im Niemandsland. Einige Kirchen wurden restauriert und dienen heute touristischen Zwecken.  

Bei Cataviña, mitten in der Wildnis der nördlichen Baja, war es schöner als erwartet. Wir stiessen auf eine Vielzahl von riesigen, noch nie gesehenen Kakteen und den hier heimischen Cirio-Bäumen. In dieser Gegend fällt manchmal jahrelang kein Tropfen Regen und wir bewunderten die aussergewöhnliche Vegetation in dieser steinigen Landschaft.

Die letzten Tage auf der Baja California verbrachten wir buchstäblich auf dem Höhepunkt der langen Halbinsel. Von Meereshöhe fuhren wir auf der sehr kurvenreichen, geteerten 99,7 km langen Strasse zum Nationalpark San Pedro Mártir, der 2500 m höher liegt. Nach der Durchquerung der kargen Wüstenlandschaft staunten wir über die hohen Nadelbäume in diesem Park. Der Campingplatz lag mitten im Wald und auf zahlreichen Wegen konnten wir zu Fuss die Gegend erkunden und eine fantastische Sicht geniessen. Am Ende der Strasse liegt Mexikos staatliches Observatorium. Von hier reichte der Blick einerseits bis zur Pazifikküste und auf der anderen Seite bis zum Golf von Kalifornien.  

Kurz vor der Grenze in Ensenada liess Brigitte noch eine verlorene Zahnfüllung ersetzen. Ohne vorher einen Termin abgemacht zu haben, erledigte die Zahnärztin den Schaden unverzüglich und verlangte nur 500 Pesos (35 Franken). Ein weiteres Erfolgserlebnis: Bei Mercedes-Benz in Tijuana fanden wir den besten Automechaniker Mexikos! David löste unser Problem mit der 4x4-Zuschaltung, in dem er mit Hilfe des Diagnosegerätes ein defektes Stromkabel fand und dieses sofort kompetent ersetzte. Damit ging unsere Mexikoreise, die fast ein Jahr gedauert hatte, in jeder Hinsicht erfolgreich zu Ende. Heute, am 27. Februar 2014 reisten wir beim Grenzübergang Tecate ohne Schwierigkeiten in die USA ein.

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