Bevor
die nächsten Wochenendbesucher auftauchten, verliessen wir Tolantongo und
fuhren die abwechslungsreiche Strasse (Ruta 85) Richtung Ciudad Valles. Wir
übernachteten wieder einmal bei einer Pemex-Tankstelle und machten am nächsten
Tag einen Abstecher nach Xilitla. Hier baute ab 1945 der reiche Engländer
Eduard James im dichten Urwald einen monumentalen surrealistischen Skulpturengarten.
Zeitweise beschäftigte er vierzig einheimische Arbeiter. Es entstanden immer
grössere und verrücktere Monumente, von denen aber viele nie fertig gebaut
wurden. Mit fünf Millionen Dollar kann man auch dümmeres machen, er hat
immerhin mit seinem vielen Geld Wirtschaftsentwicklung in dieser Region
betrieben.
Nächster
Halt war beim Wasserfall Salto Micos. Auch hier wieder viel klares Wasser und
die Möglichkeit, direkt am Ufer zu campieren. Ausserhalb der Stadt Rio Verde
gelangten wir später zum Lago Media Luna. Das warme Wasser war glasklar, wie
wir es noch selten gesehen haben. Überraschenderweise veränderte sich das
Wetter plötzlich: Bedeckter Himmel, merklich kühler und es setzte sogar
Nieselregen ein. Gemäss Zeitung handelte es sich um den „Frio 16“. Unter dieser
Bezeichnung gibt es zwischen November und März in Mexiko rund vierzig kurze
Kälteperioden. In Kanada und den USA ist in dieser Zeit bekanntlich Winter und Kaltströmungen aus dem
Norden beeinflussen das Klima in Mexiko. Je nach Höhenlage kann es deshalb empfindlich
kalt werden. Von den Meteorologen werden diese Kälteperioden als „Frios“ durchnummeriert.
Nach
einem Stadtbummel durch die Hauptstadt vom gleichnamigen Bundesstaat San Luis
Potosí zog es uns südwärts. Als Schweizer ist ein Halt in der Stadt Dolores
Hidalgo Pflicht: Vergleichbar mit dem Wilhelm Tell lehnte sich der Pfarrer
Miguel Hidalgo anfangs des 19. Jahrhunderts gegen die Spanier auf, die damals Mexiko
regierten. Am 16. September 1810 stiess der Nationalheld Hidalgo den „Grito“
aus, den Schrei nach Unabhängigkeit, und startete den Kampf für die Freiheit
Mexikos. Er und seine Mitstreiter wurden zwar geköpft, aber der Freiheitskampf
war nicht mehr aufzuhalten. Am 16.
September feiert Mexiko deshalb ihren Nationalfeiertag, und der beginnt jeweils
am Vorabend mit dem Schrei: Vivo Mexico!
Weihnachtsstimmung
herrschte auch in Mexiko. Auf den Plazas standen riesige Weihnachtsbäume. Sogar
Weihnachtsmänner auf Schlitten mit Rentieren schmückten die Verkaufsläden,
obwohl die Leute hier noch nie Schnee gesehen haben. Wir wollten die Festtage
mit anderen Reiselustigen aus verschiedenen Ländern in San Miguel de Allende
verbringen. Der Camping befand sich in unmittelbarer Nähe der schönen Altstadt.
In dieser Stadt leben viele US-Amerikaner und Kanadier, die in diesem
angenehmen Klima den Winter verbringen. Kein
Wunder gibt es in San Miguel de Allende so viele Delikatessengeschäfte – da gab
es auch für uns viele Köstlichkeiten, die man sonst in diesen Ländern kaum findet.
Bilder
Aus Mexiko wünschen wir
euch allen eine schöne Weihnachtszeit und schon jetzt viel Freude, Glück und gute
Gesundheit im nächsten Jahr 2014.
Feliz
Navidad y un Próspero Año Nuevo
Joyeux
Noël et une Bonne Année
Merry
Christmas and a Happy New Year
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