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Donnerstag, 29. September 2011

Flamingos und Tren a las Nubes

San Pedro de Atacama liegt nahe an den Grenzen zu Bolivien und Argentinien. Schnell ist man wieder mitten in den Anden auf über 4000 Meter über Meer. Zuerst machten wir einen Abstecher zu den Lagunen im Süden Boliviens. Verschiedenfarbige Lagunen mit den seltenen Andenflamingos, Vulkanberge, Schneeresten, Vicuñias und einem hungrigen Andenfuchs ergaben ein einzigartiges Naturschauspiel. Der Zoll nach Boliven liegt auf 5020 Metern. Dementsprechend wurde es nachts bei minus 15 Grad Celsius und bei klarem Sternenhimmel nochmals richtig kalt. Umso angenehmer war das Baden im 35 Grad warmen Thermalbad neben der Lagune Salada.

Anschliessend führte unser Weg kurz zurück nach Chile und dann über den Paso de Jama nach Argentinien – eine faszinierende Fahrt über den Altiplano Richtung Osten. Wir machten einen Abstecher zum Viadukt Polvorilla auf 4200 Meter über Meer, der Endstation des Tren a las Nubes - der Zug in die Wolken. Die bekannte Eisenbahnlinie führte einst von Salta (Argentinien) nach Antofagasta (Chile) an den Pazifik. Heute fährt der Zug nur noch einmal wöchentlich die Touristen in siebzehn Stunden auf die Anden und wieder zurück nach Salta. Über das Bergarbeiterstädtchen San Antonio de los Corbes und durch den zerklüfteten Ostabhang der Anden, die Quebrada del Toro, erreichten wir schliesslich Salta. Die Provinzhauptstadt hat rund 460‘000 Einwohner und liegt nur noch auf 1200 Metern. Die Temperatur stieg bei Frühlingsbeginn bereits auf 32 Grad sowie Bäume und Sträucher bildeten neue Blätter. Leider war der riesige Pool auf dem Camping noch leer!

Montag, 19. September 2011

Durch die Atacamawüste zum Pazifik

Wüste, Wüste, Wüste – der Weg zum Pazifik führte quer durch die Wüste. Die Atacamawüste beginnt in Peru und erstreckt sich gegen zweitausend Kilometer dem Pazifik entlang nach Chile. Sie gilt als eine der trockendsten Regionen der Welt. Die Wüste ist aber alles andere als eintönig: ockerfarbige Wüstenberge, schneebedeckte Vulkane in der Ferne und farbige Lagungen. Bedingt durch die reichen Bodenschätze wie Kupfer, Schwefel, Phosphate, Gold, Silber, Mangan und Lithium ist die Wüste auch für den Bergbau sehr interessant. Wo bewässert wird, entstehen sogar grüne, fruchtbare Oasen.

Beim Fischerhafen von Ilo standen wir zum ersten Mal im kalten, tiefblauen Pazifik. Wir folgten der Küste entlang und überquerten bald die Grenze nach Chile. Die vielen Nationalfahnen wehten nicht für uns, sondern anlässlich des Nationalfeiertages vom 18. September. Unsere nächsten Stationen waren Arica, Iquique und Mejillones. Diese Städte am Pazifik sind alle von der Wüste umgeben. Im Zentrum gibt es aber schöne, grüne Parkanlagen, die ständig bewässert werden. Nun verliessen wir die Pazifikküste und die Reise führte uns Richtung der schneebedeckten Anden zurück, nach San Pedro de Atacama – wieder 350 Kilometer durch die Wüste.

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Sonntag, 11. September 2011

Arequipa – zweitgrösste Stadt Perus

Im Park des Hostals Mercedes fanden wir, wenige Minuten Fussmarsch vom Stadtzentrum entfernt, einen idealen Stellplatz für einige Tage. Arequipa hat über eine Million Einwohner und liegt auf 2353 Meter über Meer, umgeben von den drei markanten, schneebedeckten Bergen Chachani (6075), Vulkan Misti (5821) und Pichu Pichu (5664). Es gibt kaum Hochhäuser, da die Stadt immer wieder von Erdbeben zerstört wurde. Heute präsentiert sich das Stadtzentrum sehr gepflegt. Das sehenswerte Dominikanerinnen-Kloster Santa Catalina ist eine eigentliche Stadt in der Stadt Arequipa. Hier richteten die aus Familien reicher Spanier stammenden Nonnen im 16. bis 18. Jahrhundert private Zimmer ein, hielten sogar Dienstmädchen und pflegten einen relativ gehobenen Lebensstandard. Aber 1871 war es mit den Privilegien vorbei und das Kloster wurde „normalisiert“!

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Samstag, 3. September 2011

Kondore im Colca Canyon

Über eine kaum zu endende Schotterstrasse über Yauri, Suycutambo, Silbayo und zwei Pässe von rund 4800 Metern erreichten wir nach zwei Tagen Chivay – die Ausgangsstation für den Colca Canyon. Zuerst erholten wir uns von der ruppigen Fahrt im Thermalbad Calera, wo wir auch gleich auf dem Parkplatz übernachten konnten.

Am nächsten Nachmittag fuhren wir durch den Colca Canyon zum Cruz del Condor (1200 Meter Gefälle bis zum Rio Colca). Im ersten Teil des Canyons werden die Hänge auf unzähligen Terassenanlagen bewirtschaftet. Und dann wird der Canyon immer tiefer und steiler. Er ist um einiges tiefer als der Grand Canyon in den USA. Ganz allein übernachteten wir mit dem Wohnmobil auf dem Parkplatz in der Nähe des Cruz del Condor. Unglaublich dieses Panorama mit dem Sonnenuntergang….

Ein knallblauer Himmel und Sonnenschein erwarteten uns am nächsten Morgen – ideales Flugwetter für Kondore! Und tatsächlich, um acht Uhr stiegen die ersten Kondore mit dem thermischen Aufwind aus dem tiefen Canyon auf. Später anreisende Touristen verpassten ein unglaubliches Ereignis. Die morgendliche Futtersuche der grössten Raubvögel mit einer Flügelspannweite von bis zu 3,20 Metern war nach zwei Stunden vorbei. Im Colca Canyon leben auch viele andere Tierarten und es blühen selbst im Winter farbenreiche Pflanzen. Zurück in Chivay genossen wir ein zweites Mal das Thermalbad, bevor wir nach Arequipa weiterreisten.

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