Ganz
im Süden der Kenai-Halbinsel liegt Homer. Von dort aus überquerten wir mit
einem Wassertaxi die Kachemak Bay. Kajak, Zeltausrüstung und Verpflegung nahmen
wir mit und blieben drei Tage in der Tutka Bay. Das war viel Kajak und Natur
pur mit vielen Tieren: See- und Landotter, Seehunde, Fischadler und natürlich
viele Lachse. Beeindruckend waren die bis über acht Meter hohen Unterschiede
zwischen Ebbe und Flut zirka alle sechs Stunden in dieser engen und ruhigen
Bucht. Leider regnete es oft und die Schlafsäcke waren schon beim Auspacken
nass, weil der Bootssack ein Loch hatte. Pfui, war das eklig und kalt!
Jedes
Jahr Ende August findet in Palmer die Alaska State Fair statt. Eine ideale
Gelegenheit, uns einen Einblick über den Markt, die Produkte und Freizeitbeschäftigungen
in Alaska zu verschaffen. Wir erlebten einen spannenden Tag bei schönstem
Sommerwetter. Unter anderem gab es zahlreiche Wettbewerbe: Wer hätte zum
Beispiel gewusst, dass diesen Sommer in Palmer/Alaska ein 102,4 Pfund schwerer
Kabiskopf (rund 46 kg) wuchs. Gewisse Gemüse profitieren halt besonders von den
extrem langen Sommertagen!
Auch
in Valdez waren noch alle am Fischen. Inzwischen lagen aber so viele tote
Lachse am Ufer, dass uns die Lust verging – und wir gerne zur Abwechslung auf
Steak oder Würste wechselten. Obwohl wir eigentlich genügend Naturstrassen
gefahren sind, fuhren wir die fast 100 km lange McCarthy Road in den riesigen
Wrangell-St.Elias Nationalpark hinein. Die Strasse wurde auf dem ehemaligen
Bahngeleise erstellt. Diese Bahnlinie wurde von privaten Investoren gebaut und
diente nur dazu, von 1911 bis 1938 die reichen Kupfervorkommen der Kennecott
Mines dem Chitina und Copper River entlang an den Golf von Alaska zu
transportieren. Nach der Schliessung der Mine verliessen die Leute die Gegend
und die Gebäude verfielen langsam. Inzwischen wurde die geschichtliche
Bedeutung der einmal grössten Kupfervorkommen erkannt. Mit Hilfe des
Nationalparks und privaten Abenteurern wurden Kennecott und McCarthy wieder zum
Leben erweckt. Die gigantische Gletscher- und Berglandschaften ziehen zudem viele
Wildernessliebhaber in ihren Bann. Auch wir montierten wieder einmal die
Steigeisen und kletterten auf den Root Gletscher. Auf der Rückfahrt nach
Chitina stiessen wir auf eine Bärenmutter mit zwei Jungen. Sie lag mitten auf
der Strasse. Eine Autofahrerin hörte kurz vorher einen Schuss und sah, wie die
Bärenmutter sofort zusammenbrach. Aber kein Jäger war zu sehen. Ein Jungbär
verschwand im Busch und der andere beobachtete uns verängstigt. Bären jagen ist
in Alaska nicht verboten, doch braucht es wirklich einen Idioten, der eine
Bärenmutter mit Jungen erschiesst und liegen lässt. Die Jungen werden viel
Glück brauchen, um den ersten Winter alleine zu überleben.
Bei
strahlendem Wetter, das leider viel zu selten vorkommt, fuhren wir ein paar
Tage später noch die Nabesna Road, die bei Slana von Norden her ebenfalls in
den Wrangell-St.Elias Nationalpark hinein führt. Inzwischen wurden die Nächte
kühler und das Laub nahm die herrlichen Herbstfarben an. In der Nacht auf den
3. September 2014 fiel der erste Schnee. Doch bis zum Mittag war er schon
geschmolzen. In der folgenden Nacht sank das Thermometer auf minus acht Grad
Celsius. Aber wir hofften trotzdem, noch einige schöne Herbsttage in Alaska geniessen
zu können.
Bilder
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Besten Dank für Eure schönen Reiseberichte! Ach so vieles kommt uns von unserer Reise wieder in den Sinn: Bären - Inuvik - Regen - Elche - Lachse -... Geniesst es weiterhin!
AntwortenLöschenWir sind zur Zeit in den Masuren, im Nordosten Polens. Auch hier ist es interessant, aber es ist nicht Alaska und nicht Kanada (und die Sprache wegen Szczyjk und Konsorte nur mit Knotengefahr in der Zunge zu sprechen).
Herzliche Grüsse
Lukas und Brigitte