Auf
dem Silver Trail nach Mayo und Keno trafen wir Renate und Udo aus Bayern. Aus
einem kurzen Gespräch entwickelte sich eine sehr sympathische
Reisebekanntschaft. Sie sind ebenfalls mit ihrem Wohnmobil unterwegs und reisen
zehn Monate durch Kanada und die USA. Wir verabredeten uns am Tatchun Lake. Udo
ist ein leidenschaftlicher Jäger und Fischer. Schon bald meldeten sich die
beiden Männer ab zum Fischen mit dem Kajak. Prompt kamen sie mit drei Hechten
zurück, die am gleichen Abend auf dem Campgroundgrill landeten. Auch in den
folgenden Tagen änderte sich das Abendmenü nicht: Hecht mit Kartoffeln vom
Grill! Den grössten Hecht mit 75 cm Länge erwischte aber Franz mit Brigitte im
Frenchman Lake noch schnell vor der Weiterreise. Rasch Bauch aufschlitzen, Fisch
ausnehmen, Kopf weg und rein in den kleinen Kühlschrank. Und weiter ging’s zum
Twin Lake. Das Fischen in diesen klaren Seen machte viel mehr Spass als das
Lachsfischen in Alaska. Über eine Woche genossen wir die gemeinsame Zeit mit
Renate und Udo sehr, bevor sie nach Süden weiterzogen.
Uns
lockte die farbige Herbststimmung zu weiteren Kajaktouren auf dem
spiegelglatten Twin Lake. Beim Lake Laberge stellten wir den Wecker, um bei
Neumond und dunkler Nacht das Nord- oder Polarlicht zu beobachten. Tatsächlich
wurden wir nicht enttäuscht: Schleierähnliche Lichterscheinungen wurden im
Norden sichtbar. Sie änderten laufend ihre Form, verschwanden und tauchten
wieder an anderen Orten auf. Allerdings blieben die intensiven Farbspiele, wie
in den Reisebroschüren abgebildet, aus. Dafür war es wohl noch zu früh im Herbst
und auch zu wenig kalt.
Zum
Abschluss unternahmen wir eine Kajaktour auf dem legendären Yukon River. Kaum
zu glauben, dass bis Ende Jahr dieser riesige Fluss zugefroren sein wird. Langsam
wurde es ruhiger im Norden: die Touristen abgereist und die Mücken verschwunden,
die farbigen Blätter am Boden, die Campgrounds und Museen geschlossen. Die
lange Winterzeit im Norden stand bevor. Auch für uns kam der Moment, uns zu
verabschieden. Wir verliessen wehmütig den Yukon und reisten langsam südwärts
Richtung British Columbia.
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