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Freitag, 5. August 2011

Parque Nacional Sajama

Fünf Tage verbrachten wir in der kleinen Siedlung Sajama, am Fuss des gleichnamigen, höchsten Berges von Bolivien im Grenzgebiet zu Chile. In diesem Nationalpark wachsen bis auf 5200 Meter über Meer die Queñua-Bäume. Weiter gibt es Lagunen, heisse Quellen und Geysire sowie viele Lamas, Alpakas und die wild lebenden Vicuñas. Wir badeten in einem kleinen, warmen Bach, der von den kochenden Geysiren gespiesen wird - ein willkommener Gegensatz zu den eisig kalten Nächten (minus 12 Grad Celsius). Da man sich auf dieser Hochebene bereits auf 4250 Meter befindet, erscheinen die umliegenden inaktiven Vulkanberge gar nicht mehr so hoch (Sajama 6542 m, Parinacota 6348 m, Acotango 6052 m).

Kurzentschlossen entschied Franz, mit dem einheimischen Bergführer Francisco den ersten Sechstausender zu besteigen – den Acotango mit 6052 Metern an der chilenischen Grenze. Mit einem alten Toyota 4 x 4 fuhren sie um zwei Uhr Nachts bis auf 4800 Metern. In der Dunkelheit und mit Stirnlampen ausgerüstet begann der steile Aufstieg im Geröll. Die Luft wurde immer dünner und langsam näherten sie sich dem knirschenden Schnee und Eis. Sie zogen die Steigeisen an und waren bei Sonnenaufgang schon kurz vor dem Gipfel. Es gab keine Passkontrolle, aber anscheinend liegt der Gipfel bereits in Chile! Der Wind blies aber so heftig, dass sie auf die letzten Meter verzichten mussten. Trotzdem – das Ziel mit sechstausend Metern war erreicht und zufrieden stiegen sie sofort wieder ab. Der Acotango ist einfach an einem Tag zu besteigen, aber bei dieser Höhe geht‘s ohne eine gute Kondition und Höhenaklimatisierung nicht. Der Sajama ist technisch anspruchsvoller und man benötigt für die Besteigung drei Tage.

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