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Donnerstag, 13. November 2014

Québec – ein Zwischenhalt vor Augen

Vor einigen Monaten fragten uns France und Boris, unsere kanadischen Freunde von Québec, ob wir ihr Haus, Hund und Katze während ihrer Mexikoreise im November hüten würden. Dieses Angebot kam uns sehr gelegen. Dass der kanadische Winter unausweichlich einen Unterbruch der Reise erforderte, war uns bewusst. Wir verspürten keine Lust, nochmals in den wärmeren Süden zu ziehen. Da wir nächsten Sommer sowieso Ostkanada und Neufundland-Labrador auch noch erkunden wollen, lag die Region Gatineau-Ottawa auf dem Weg. France und Boris wohnen auf dem Land bei Buckingham, Québec. Beide sind pensionierte Lehrpersonen und sehr interessiert an Sprachen, Kulturen und Natur. So planen sie bereits für nächstes Jahr einen Aufenthalt von zweieinhalb Monaten in Italien. Deshalb wurden wir nochmals als „Gardiens“ von Ende Februar bis Anfang Mai engagiert. Sie besitzen ein grosses Haus mit viel Umschwung mit angrenzendem Wald. Kaum waren France und Boris abgereist, besuchte uns ein Wildschwein. Zorra, die Hündin, verteidigte ihr Terrain aber pflichtbewusst. Leider besass Boris kein Jagdgewehr – das hätte ein paar kulinarische Leckerbissen gegeben! Nach unseren verantwortungsvollen Überwachungsaufgaben dürfen wir uns anschliessend im geheizten Whirlpool unter freiem Himmel entspannen. Somit können wir unser Wärmedefizit vom letzten Sommer im Yukon und in Alaska jetzt etwas kompensieren.

Mit diesen optimalen Perspektiven vor Augen blieben uns noch einige Wochen, um gemütlich Saskatchewan, Manitoba, Ontario und einen Teil von Québec zu durchqueren. Die meisten touristischen Infrastrukturen waren zwar geschlossen, insbesondere Wasseranschlüsse und sanitäre Anlagen wegen Gefriergefahr. Doch in unserem heizbaren Wohnmobil konnten wir uns nach ausgedehnten Wanderungen immer wieder aufwärmen. Dass dies nicht gerade die bevorzugte Reisezeit der Touristen war, zeigte sich auch daran, dass man tagelang keine anderen Reisenden traf. In Ontario wählten wir den nördlichen Trans-Canada-Highway über Timmins und anschliessend die Region Abitibi-Témiscamingue im Nordwesten Québecs. Mit modernster Technologie werden in dieser Gegend zahlreiche Goldminen betrieben. Uns faszinierte hingegen eher die einsame Landschaft mit unzähligen Seen. Nach minus zwölf Grad Celsius in Val d’Or waren wir froh, am nächsten Tag in unserem „Winterquartier“ bei France und Boris anzukommen.
Im Dezember flogen wir in die Schweiz und verbrachten die Weihnachtszeit wieder einmal mit unseren Kindern, Familie und Freunden. Gleichzeitig pausierte unser Blog, sozusagen „closed for the season“, wie wir es letzten Herbst oft bei Touristeninformationen und Museen angetroffen haben.

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