In
diesem Ort hatten wir auch unser erstes persönliches Bärenerlebnis. Nach einer
Wanderung zu den Biberteichen kehrten wir auf einem kleinen Wanderweg zum
Camping zurück. Plötzlich entdeckten wir eine Bärenmutter mit zwei Jungen bei
einer Tanne, nur etwa zehn Meter von unserem Weg entfernt und nur wenige Meter
oberhalb des Campings. Wir blieben sofort stehen, unsere Distanz zu den Bären
war höchstens vierzig Meter. Also, was machen wir jetzt? Der offizielle
Sicherheitsabstand zu Bären und Wölfen beträgt hundert Yards oder 91 Meter.
Überall wird man informiert und gewarnt, wie man sich bei Kontakten mit Bären
verhalten soll. Wir machten uns durch lautes Reden und Stampfen mit den Schuhen
auf uns aufmerksam. Die Bärenmutter schaute nur kurz auf und kümmerte sich um
ihre zwei putzigen Jungen. Wir zogen uns langsam zurück und machten einen Umweg
durch die Büsche. Da an diesem Tag noch kein Mensch auf diesem kleinen Weg unterwegs
war, wusste im fast vollen Camping niemand, dass sich Bären in der Nähe
aufhielten. Wir informierten die Ranger und sie sperrten sofort den Weg. In
sicherer Entfernung bildete sich rasch eine grössere Gruppe Beobachter mit
Kameras und Feldstecher. Der anwesende Ranger beurteilte die Situation als
relativ ungefährlich, solange der Sicherheitsabstand eingehalten wurde. Nach
vielen Fotos zogen sich die Leute zurück – und die Bären vermutlich auch. Am
nächsten Morgen waren sie verschwunden.
Langsam fuhren wir durch die reizvolle, schwachbesiedelte
Landschaft Montanas und näherten uns dem Glacier Nationalpark, der direkt an
den kanadischen Waterton Lakes Nationalpark grenzt. Hier begegneten wir unserem
ersten Elch. Vor zwei Tagen überquerten wir die Grenze auf der Chief Mountain
International Strasse nach Kanada. Einzig das Campingfeuerholz aus den USA
durften wir wegen der „Dutch Elm Disease“ nicht nach Kanada mitnehmen. Da wir
keine Waffen, Sprengstoff, Feuerwerk oder andere lebensbedrohende Gegenstände
mitführten, war der Grenzübertritt rasch und freundlich erledigt. Der
dreimonatige Aufenthalt in den USA hat uns sehr gefallen, aber jetzt freuen wir
uns auf die Zeit in Kanada und später Alaska.Bilder
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