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Dienstag, 23. April 2013

Chiapas – ungelöster Konflikt mit den Zapatisten

Auf dem Weg nach Guatemala wählten wir die Route über Chiapas, welches ein Bundesstaat im Südosten Mexikos ist und im Osten an Guatemala grenzt. Rund eine Million der Bevölkerung (20%) ist indigener Abstammung. Die meisten Indigenen gehören der Maya-Volksgruppe an. Im Urwald bei Palenque besuchten wir eine der schönsten Mayaruinen von Mexiko. Von der grossen Hitze über 35 Grad C konnten wir uns am Wasserfall Misol-Há und im türkisblauen Fluss Agua Azul abkühlen. Kühler wurde es dann auch in der auf 2110 m hoch gelegenen Kolonialstadt San Cristóbal de las Casas.

In dieser Stadt starteten 1994 die blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Zapatisten, einer kämpferischen indigenen Gruppierung, und der mexikanischen Armee. Sie fühlten sich vernachlässigt in Bezug auf Schulen, Gesundheitswesen, Landreform und in ihrer Armut alleine gelassen. Wir benützten die Gelegenheit, in einem alternativen Kino einen Dokumentarfilm über den Konflikt aus der Sicht der Zapatisten zu sehen. Es gab uns zu denken, wie wenig politischer Wille in Mexiko vorhanden ist, um die Lebensqualität der indigenen Bevölkerung in Chiapas wirklich nachhaltig zu verbessern. Immer wieder wurden Verbesserungen versprochen, aber nicht umgesetzt. Im Gegenteil, Militär und paramilitärische Gruppen provozierten die indigene Bevölkerung immer wieder und setzten sie unter Druck. Eine friedliche und gerechte Lösung der Probleme scheint in weite Ferne gerückt.
Etwas bedrückt von diesen traurigen Eindrücken begegneten wir an den Lagunas de Montebello freundlichen und zufriedenen Einheimischen, die durch den Tourismus ihre Lebensgrundlage verbessern wollen. Wir haben sie jedenfalls gerne unterstützt.


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