Nach einigen Tagen ging’s zuerst nach Chivay, dem Ausgangspunkt für den Colca Canyon. Dank viel Coca-Tee bestand Sévérine den ersten Höhentest über den Patapampapass von 4800 m bestens. Im Thermalbad von Chivay erholten wir uns, bevor wir zum Cruz del Condor fuhren. Dort übernachteten wir in einer klaren und kalten Nacht im Wohnmobil auf dem Parkplatz. Am folgenden Morgen waren wir die Ersten am östlichen Beobachtungspunkt. Nach längerem Warten stiegen ein paar Kondore aber im Westen des Canyons auf! Das Spektakel vom letzten Jahr, als wir zum ersten Mal hier waren, hielt sich leider in Grenzen.
Nächstes Ziel waren die Grabtürme von Sillustani und die schwimmenden Inseln im Titicacasee bei Puno. Anschliessend fuhren wir nach Cusco – der Hauptstadt des ehemaligen Inkareiches. Es fiel uns auf, dass die Landschaft nach der Regenzeit im Sommer viel grüner war als im letzten August. Sévérine machte sich allein auf den Weg zum Machu Picchu. Tief beeindruckt kam sie zurück und genoss mit uns einige Tage auf dem Camping Quinta Lala. Dazu gehörte auch ein BBQ mit feinstem Alpaca- und Rindfleisch. Spannend war für sie auch der Kontakt zu anderen Langzeitreisenden.
Eigentlich war vorgesehen, dass wir mit Sévérine nach Lima fahren, wo sie am ersten Juni ihren Rückflug in die Schweiz hatte. Kurz entschlossen entschieden wir uns für eine Tour in den südperuanischen Dschungel. Auf einer neu asphaltierten Strasse von rund 500 km erreichten wir nach zwei Tagen das warme und feuchte Puerto Maldonado, das nur noch auf 200 m liegt. Dort erwartete uns Jhon, unser Urwaldführer, mit Yeni, der jungen Köchin und Hilmer, dem Bootsführer, für eine dreitägige Dschungeltour. Nach zehn Stunden Flussfahrt durch den Urwald erreichten wir das Basislager am Rio Pariamanú. Unterwegs gab es immer wieder interessante Beobachtungen wie Goldwäscher, Holztransporte per Boot, Kaimane, Schildkröten, Vögel und Schmetterlinge. Gekocht und gegessen wurde an Bord, geschlafen im Zelt und gewaschen im Fluss – Natur pur! Der Höhepunkt waren die vielen Papageien, die wir aus nächster Nähe beobachten konnten. Jhon wusste auch sonst viel Interessantes über Tiere und Pflanzen zu erklären. Wieder zurück in Puerto Maldonado erholten wir uns in der Anaconda Lodge. Hier machte Sévérine die Bekanntschaft mit einem anhänglichen jungen Brüllaffen. Viel zu schnell verging die schöne, gemeinsame Zeit mit Sévérine. Mit einem Inlandflug reiste sie via Cusco nach Lima und erreichte noch rechtzeitig ihren Rückflug heim nach Zürich.
Und wir reisen weiter auf der neuen Interoceanica Sur nach Brasilien. Wir versuchen auf dem Landweg nach Manaus zu fahren, um später sozusagen durch die Hintertüre nach Venezuela zu gelangen. Dort erwarten wir Ende August Barbara, unsere zweite Tochter, zu Besuch.
Tolle Bilder vom peruanischen Dschungel. Viel Spass in Brasilien. Liebe Gruesse aus USA, Petra und Orlando
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